Schwarzes Auto für die Anwendung von faserverstärkten Kunststoffen (FRTP-Anwendung)
Anwendung

FRTP: Gefüllte und verstärkte Compounds

Zwei Gründe für Füllstoffe: Optimierung der Verbundwerkstoffeigenschaften und Kosteneinsparung

Das Einarbeiten von Füllstoffen in eine Kunststoffmatrix verfolgt im Wesentlichen zwei Ziele: Es werden gezielt Materialeigenschaften des Compounds verbessert, beispielhaft seien hier atmungsaktive Folien oder schallabsorbierende Rohre genannt, oder es sollen Kosten eingespart werden.

Typische Anwendungsbereiche

Drei Einflussgrößen spielen in der Wechselwirkung zwischen Füllstoff und Polymermatrix zentrale Rollen.

  • Eine Teilchenform mit kleinem Längen-/Dicken-Verhältnis (Aspect Ratio) wie z. B. Glaskugeln, CaCO3 oder BaSO4 verbessern meist den Elastizitätsmodul. Teilchen mit großem Aspect Ratio wie z.B. Talkum oder Wollastonit tragen hingegen zur Verbesserung der Zug- und Reißfestigkeit sowie des Elastizitätsmoduls bei.
  • Die Partikelgrößenverteilung beeinflusst die Einarbeitung des Füllstoffes. Dabei sind die Van-der-Waals-Kräfte, die zwischen den Partikeln wirken (bei Teilchengrößen > 1 μm), wie auch die dispergierend wirkenden Scherkräfte im Buss Ko-Kneter (bei Teilchendurchmesser < 10 μm) bei den FRTP Compoundiersytemen von Bedeutung.
  • Die Oberfläche des Füllstoffes, oder besser die spezifische Oberfläche (m²/g), zeigt an, wie viele potentielle Haftpunkte es zwischen Füllstoff und Polymerketten gibt. Dabei gilt, dass eine große Oberfläche zu vielen Haftpunkten und damit besseren mechanischen Eigenschaften (höhere Steifigkeit, Zug- und Reissfestigkeit und Schlagzähigkeit) sowie höherem Oberflächenglanz des Compounds führt.

Als weiterer wichtiger Aspekt gelten die Oberflächenbeschichtungen (Coatings). Durch sie können beispielsweise die Agglomeratbildung, Rieselfähigkeit in der Materialhandhabung und die Benetzung während des Compoundiervorgangs beeinflusst werden.

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Vorteile

BUSS Compoundiersysteme bieten für FRTP Compounds folgende spezifische Vorteile

Die BUSS Technologie der Compoundiermaschinen erlaubt hohe Füllstoffanteile durch das Aufteilen auf 2-3 Zuführpositionen, nutzen von Einspeiseorganen wie Seitenzuführschnecken, gravimetrischer Zuführung von Füllstoffen, Rückwärtsentlüftung und einer hervorragenden Fördereffizienz. Die moderaten Scherraten des Ko-Kneters erlauben eine mühelose Handhabung der hohen Viskositäten, die bei hohen Füllstoffgraden entstehen.

Gleichförmige Scherraten ermöglichen ein kontrolliertes Mischen in der Compoundiermaschine bei tieferen Temperaturen, während nur die erforderliche Scherenergie für die anliegende Verfahrensaufgabe eingeleitet wird. Die enge Scherratenverteilung, im Vergleich zu alternativen Systemen, gewährleistet gleichförmige Scherverläufe für jedes einzelne Partikel. Dies führt zu einer hochwertigen Aufbereitung bei geringerer Energieeinleitung.

Die moderaten Scherraten des BUSS Ko-Kneters gewährleisten eine kontrollierbare Scherung und niedrige Temperaturprofile und beanspruchen die Struktur von Fasern und hochstrukturierten Füllstoffen wie Russ deutlich weniger als andere Systeme. Dies führt zu besseren mechanischen und elektrischen Eigenschaften, verbessertem Fließverhalten und einem niedrigeren Verbrauch an teuren Additiven.

Mehrflügelige BUSS Compounder der neusten Generation erzielen eine höhere Mischwirkung bei einem insgesamt niedrigen spezifischen Energieeintrag. Dies liegt an einer höheren Zahl an Mischzyklen, die optimal auf die jeweiligen Prozesszone abgestimmt ist. Die zum Aufschmelzen erforderliche Energie wird nahezu ausschließlich mechanisch (dissipativ) als Scherenergie eingeleitet.

Der BUSS Ko-Kneter erlaubt eine präzise Temperaturführung aufgrund einer kontrollierten Energieeinleitung und gleichförmigen, moderaten Scherraten, sowie deren Temperaturüberwachung durch Thermoelemente. Diese sind in von Polymer umgebenen, hohlgebohrten Knetbolzen an relevanten Positionen entlang des Verfahrensteils montiert.

Anforderungen an die Compoundierung

von faserverstärkten Kunststoffen

Die BUSS Verfahrensexpertise ist der Schlüssel bei der Herstellung von faserverstärkten Kunststoffen: Neben der optimalen Aufteilung der Materialströme gilt es besonders die den Füllstoffeintrag begleitenden Luft- und Feuchtigkeitsströme zu beherrschen.

Folglich muss die Prozessgeometrie optimal für diese Aufgaben konfiguriert werden. Die großen freien Volumina und zugehörigen Drehmomente erlauben mit entsprechenden Konfigurationen die effiziente Produktion dieser faserverstärkten Kunststoffe.

Die herausragenden Allrounder Qualitäten des BUSS Ko-Kneters mit seinem enorm breiten Operationsfenster ermöglichen es, dass meist verschiedenste verwandte Prozesse gefahren und so Füllstoffe wie Talkum, Titandioxid oder Bariumsulfat bis hin zu Aluminium- oder Magnesiumhydroxiden verarbeitet werden können.

Ein willkommener Nebeneffekt der moderaten Schergeschwindigkeit des BUSS Ko-Kneters ist der deutlich niedrigere Verschleiß im Vergleich zu alternativen Schneckenmaschinen. Der modulare und dadurch anpassbare Aufbau der ganzen Anlagen machen den BUSS Ko-Kneter zur sehr guten Wahl für das Compoundieren von gefüllten Thermoplasten.

Typisches Anlagenlayout

COMPEO Anlagenlayout für die Compoundierung von FRTPs

Sehen Sie sich unser typisches Anlagenlayout für die Produktion von gefüllten und verstärkten Kunststoffen in unserem COMPEO Showroom an.

Entdecken Sie unseren COMPEO Compounder

BUSS Ko-Kneter

auf der ganzen Welt

Unsere patentierten Ko-Kneter sind heute weltweit vertreten und unterstützen unsere Kunden in der Produktion von Kunststoffen. Mit Hilfe der BUSS Compoundieranlagen können unsere Kunden alle anspruchsvollen Anforderungen der FRTP Compoundierung bewältigen.

Weltkarte mit Übersicht über Ko-Kneter, die in der Herstellung von Performance Compounds im Einsatz sind.

Anzahl der eingesetzten Ko-Kneter in der Herstellung von Performance Compounds

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Wir präsentieren: COMPEO, der hochmoderne Compounder, der mehr Vielseitigkeit in seiner Anwendung, höhere Flexibilität in der Verfahrenstechnik und einen gesteigerten Mehrwert bei der Compoundproduktion bietet.

Naturfaserverstärkte Kunststoffe

Über Jahrtausende waren natürliche Materialien die primären Werkstoffe der Menschen. Holz diente zum Haus- und Schiffbau, Flachs- und Hanffasern wurden zu Tauen und technischen Textilien wie Segeln und Getreidesäcken verarbeitet.

Anlagen- und Systemlösungen

Individuelle Compoundier-Anlagen von BUSS: maßgeschneiderte Konzepte, Integration aller Komponenten, präzise Montage und reibungslose Inbetriebnahme. Mit umfassendem Know-how entstehen nachhaltige Lösungen für unterschiedlichste Materialanwendungen.