Kalanderbeschickung

BUSS verfügt über mehr als 50 Jahre Erfahrung in der Beschickung von Kalandern. Die Buss-Ko-Kneter-Technologie bietet enorme Vorteile, insbesondere bei der Aufbereitung von PVC für die Herstellung von Folien und Platten in den unterschiedlichsten Breiten und Dicken.

Unter dem Kalandrieren wird das Herstellen von Folien aus Kunststoffen wie PE, PET oder Hart-PVC, aus Gummi, Metallen und Papier verstanden. Eine Kalanderbeschickung ist ein System mehrerer beheizter und polierter Walzen aus Schalenhartguss oder Stahl, durch deren Zwischenräume eine Schmelze, eine vorplastifizierte Formmasse aus einem BUSS Ko-Kneter oder andere Materialien hindurchgeführt werden. Dort wird der Werkstoff endgültig homogenisiert, plastifiziert und auf seine Dicke gebracht. Nach dem Kalandrieren durch die BUSS Kalanderbeschickung wird das Produkt auf Kühlwalzen verfestigt. Es wird unterschieden zwischen dem Schmelzkalandrieren für Folienhalbzeuge und Beschichtungskalandrieren, etwa zum Beschichten von Geweben (Transportbänder). Beim Kalandrieren kann auch geprägt, geglättet, verdichtet oder satiniert werden. Ebenso lassen sich Vliese aus Polymeren zu Vliesstoffen verfestigen. Die Benennung der Bauformen der Kalander (L-, F-, I- und Z-Form) orientiert sich an der Anordnung der Walzen.

Typische Anwendungen

Die Folienhalbzeuge aus Hart-PVC finden weite Anwendungsfelder. Beispielhaft seien hier folgende genannt: Hartfolien für die Verpackung von medizinischen Geräten, die vielfältige Sterilisations-, Barriere- und Versiegelungsverfahren zulassen, Kartenprodukte für Finanz-, Schlüssel-, Identifizierungs-Anwendungen, Möbelfolien mit Dekorations- und Schutzfunktionen und bedruckbare Label- und Schilderanwendungen.

Folienhalbzeuge aus Weich-PVC werden ebenfalls in vielfältigen Anwendungen eingesetzt: Ein prominentes Beispiel sind Weichfolien die für Blut- und Transfusionsbeutel, die in der Medizin eingesetzt werden. Aufgrund der exzellenten Chemikalienbeständigkeit werden auch Schutzanzüge aus kalandrierten Weich-PVC Folien mit der Kalanderbeschickung und den Compoundern von BUSS hergestellt. Im Bauwesen werden mit entsprechenden Folien Abdichtungen vorgenommen, die auch extremen Belastungen standhalten. Nicht zuletzt seien der breite Einsatz für Bodenbeläge verschiedenster Art, ein- und mehrlagig, bedruckt, versiegelt, etc.

Anforderungen an die Compoundierung

Das Aufbereiten von Kalandermassen stellt eine klassische Direktverarbeitung dar. Die Rohstoffe der Rezepturen werden in einer Wärme zum Halbzeug oder finalen Produkt verarbeitet. Die folgenden Prozessschritte werden realisiert: Die Komponenten werden eingewogen und in der Feststoffphase vorgemischt. Die Pulvermischung und in vielen Fällen auch Recyclate wie z.B. Randbeschnitte werden dem Buss Ko-Kneter zudosiert und in der Schmelzephase compoundiert. Am Austritt des Buss Ko-Kneters wird die Schmelze direkt als Schmelzestrang oder in geschnitten Schmelzestücken dem Kalander zugeführt.

Der BUSS Ko-Kneter hat die Aufgabe, die compoundierte Schmelze in einem gleichbleibenden, wohldefinierten, engen Temperaturbereich und damit entsprechender Viskosität dem Kalander über den ganzen Durchsatzbereich zuzuführen. Dieser Durchsatzbereich umfasst in Regel Werte von 1:3 bis 1:5, kann aber bis 1:7 reichen. Schnelle Produktumstellungen und das Entgasen von flüchtigen Stoffen stellen weitere Anforderungen dar. Diese anspruchsvollen Aufgaben können auf dem BUSS Ko-Kneter dank dem anpassbaren Schergeschwindigkeits-Niveau und dessen enger Verteilung ohne Scherspitzen ausgezeichnet gelöst werden. Das robuste Operationsfenster erlaubt, dass eine sehr breite Palette an Formulierungen mit einer einzigen Wellengeometrie gefahren werden kann. Bei extremen Farbwechseln oder beim Umstellen auf transparente Rezepturen erlauben das einfache Aufklappen des Verfahrensteils kurze Stillstandzeiten und maximale Verfügbarkeit. Dies sind einige der Vorteile der Kalanderbeschickung von BUSS.

Prozessteil zum Aufwickeln der Folie in einem Kalander-Aufbereitungssystem

Das einstufige Konzept, die robuste Bauweise und die ausgeklügelte Skalierung, die nicht alleine auf Wärmeübertragungsflächen angewiesen ist, machen den Buss Ko-Kneter seit Jahrzehnten zum Technologieführer. Der modulare und dadurch anpassbare Aufbau der ganzen Anlage und die breit abgestützte Buss Verfahrens- und MSR-Expertise und machen das System damit zur ersten Wahl für das Beschicken von Kalanderanlagen mit Hart-PVC-Werkstoffen.

Typisches Anlagenlayout für die Kalanderbeschickung von Platten / Folien

Typical plant layout for Calendering Sheet, film
  • Breites, robustes Prozessfenster
    Die Kalendriermaschine von BUSS verfügt über ein extrem breites Prozessfenster und entsprechend robuste Verfahren. Der kontrollierte Schereintrag sowie niedrige Drücke und Temperaturen im Prozessraum sorgen für einfach zu steuernde Verfahrensbedingungen. Dies bei ausgezeichneter Temperaturkontrolle, dank ständiger Überwachung durch in Knetbolzen montierte Thermoelemente, die von geschmolzenem Polymer umflossen sind.

  • Intensives distributives Mischen
    Die BUSS Kalanderbeschickung gewährleistet ein intensives verteilendes Mischen, da die Überlagerung von Rotation und Axialbewegung der Misch- und Kalendrierschnecke Dehnströmungen bewirkt sowie eine grosse Anzahl an Scheroberflächen und dabei ein kanalübergreifendes Mischen erzeugt.

  • Breites Rezepturspektrum mit einer einzigen Schneckenkonfiguration
    Die Verarbeitung eines breiten Rezepturspektrums mit einer einzigen Schneckenkonfiguration kann eine Herausforderung darstellen. Die BUSS Ko-Knetertechnologie ist indessen bekannt für diese spezifische Fähigkeit. Dank einer Verfahrenslänge, die meist nur die Hälfte vergleichbarer Systeme beträgt, moderaten und anpassbaren Schergeschwindigkeiten und der großen Flexibilität bei der Gestaltung der Schneckenkonfiguration.

  • Gleichförmige, moderate Scherraten
    Gleichförmige Scherraten ermöglichen ein kontrolliertes Mischen bei tieferen Temperaturen, während nur die erforderliche Scherenergie für die anliegende Verfahrensaufgabe eingeleitet wird. Die enge Scherratenverteilung, im Vergleich zu alternativen Systemen, gewährleistet gleichförmige Scherverläufe für jedes einzelne Partikel. Dies führt zu einer hochwertigen Aufbereitung bei geringerer Energieeinleitung.

  • Entgasung von flüchtigen Bestandteilen
    Flüchtige Stoffe werden in der Regel durch eine Vakuum-Entgasung am Ende des Verfahrensteils oder ergänzend in der Austragseinheit entfernt.  Die hohe Zahl an Mischzyklen, Scherungen und Umschichtungen der BUSS Ko-Kneter-Technologie sorgt für eine kontinuierliche Erneuerung der Compound-Oberfläche. Auf diese Weise können eingetragene Luft oder flüchtige Bestandteile hocheffizient minimiert werden.

Mehr Information

Downloads

  • COMPEO